ITIL steht für Information Technology Infrastructure Library und umfasst eine Sammlung von Best-Practice-Prozessen im Unternehmen, die den Nutzern als IT-Service bereitgestellt wird. Es liefert wertvollen Input für neue Ansätze zur Prozessoptimierung und unterstützt bei Problemen in der bestehenden Wertschöpfungskette und so wundert es nicht, dass ITIL in Banken eine immer größer werdende Rolle spielt.

Seit mehreren Jahren unterliegt der Begriff einem Markenschutz durch AXELOS, welches die Rechte zur Durchführung von personenbezogenen Zertifizierungen nach ITIL vergibt.

ITIL hat sich zu einem sehr komplexen Framework und zugleich zum erfolgreichsten Standard im IT Service Management (ITSM) entwickelt. So umfasst die aktuellste Version ITIL 4 u.a. Methoden, die sich auf eine Automatisierung der Prozesse konzentrieren im Rahmen eines ganzheitlichen und systematischen ITSM-Ansatzes. Im Vordergrund steht damit der optimierte Kundensupport durch eine Anleitung zur Verbesserung der Kernprozesse über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg. Dieses spiegelt sich in den 4 Dimensionen des Servicemanagementsgedankens von ITIL4 wider:

  • Organizations & People,
  • Information & Technologie,
  • Partners & Suppliers,
  • Value streams & processes.

Im Vordergrund steht dabei die Generierung von Mehrwerten, die durch die Meldung der sog. „customers experiences“ dynamisch angepasst werden.

 

ITIL in Banken: Schwerpunkt IT-Governance

In Banken steht das Thema IT-Governance weit oben auf der Agenda. Aktuelle Regulierungen treffen klare Vorgaben zur vorzuhaltenden IT-Infrastruktur, die sich in aufsichtsrechtlichen Prüfprozessen bewähren muss. Kritische Aspekte zur IT-Governance werfen dabei Fragen zum Referenzstandard auf, zu denen ITIL aktuell einen wichtigen Beitrag leisten kann. Im Vordergrund sollte in diesem Zusammenhang die Bewertung der Bestandsprozesse (z.B. auch in den Bereichen IAM und PAM) stehen, aus der, insbesondere aufgrund der hohen Komplexität für große Kreditinstitute hilfreich, eine Ableitung von Handlungsfeldern möglich ist. In Zeiten von zunehmenden aufsichtsrechtlichen Vorgaben und Prüfthemen ist die Einführung eines etablierten Standards für Prüfprozesse im ITSM-Kontext von enormer Bedeutung.

Jens

Jens

Dr. Jens Bölscher ist studierter Betriebswirt mit Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik. Er promovierte im Jahr 2000 zum Thema Electronic Commerce in der Versicherungswirtschaft und hat zahlreiche Bücher und Fachbeiträge veröffentlicht. Er war langjährig in verschiedenen Positionen tätig, zuletzt 14 Jahre als Geschäftsführer. Seine besonderen Interessen sind Innovationen im IT Bereich.